Infos:
Mondäner Pop, ein Hauch von TripHop, eine süßlich-melodiöse Melange aus Soundtrackklängen à la Lalo Schifrin, John Barry oder E. Morricone: Das Goldfrapp-Debüt Felt Mountain war und ist ein warmer Sonnenschein im kalten Winter und kurz nach Veröffentlichung schon ein Klassiker. Dazu brauchte es keinen Hype. Der Film-Komponist, Arrangeur und Keyboarder Will Gregory aus Bath hatte mit Alison Goldfrapp die Stimme gefunden, die seiner Musik Flügel verlieh. Es kam zu einem Synergieeffekt auf höchster Qualitätsebene. Daraus folgte Black Cherry.
Schon das Cover macht deutlich: Vieles ist anders! Auf Felt Mountain schauten die Sängerin und ihr Spiegelbild entrückt ins Nichts, andere Fotos zeigen ästhetische Landschaftsbilder. Black Cherry ist das Gegenteil. Verführerisch wie eine verbotene Frucht liegt Alison auf einem Bett. Auf dem Cover ist sie im 80er-Jahre-Look und tiefem Ausschnitt Teil einer Collage. Passend dazu sprühen die Texte vor Erotik, doch die Musik wird eine Diskussion auslösen und die Fanschar spalten. So spalten, wie Black Cherry in zwei Richtungen geht und dabei zerrissen wirkt. Das Album besteht aus leckerem Fruchtfleisch und steinigem Kern. Hier sind die sinnlichen, betörenden Lieder von kristallklarer Schönheit und schwebenden Tönen, da die maschinenhaften Elektro-Beats, digitalen Klänge, Synthiesounds und Störgeräusche. Was nun Frucht und Stein sind, mag jeder für sich selbst entscheiden.